Juan Manuel Fernández Montoya (bekannt unter dem Künstlernamen Farruquito), ist einer der besten Flamenco-Tänzer. Seine Eltern sind der Flamenco-Sänger Juan Fernández Flores, El Moreno, und die Flamenco-Tänzerin Rosario Montoya Manzano, La Farruca.
Sein Großvater Farruco schuf eine einmalige Flamencoschule, die Farruquito seit seiner Kindheit verinnerlicht und entwickelt hat und dank dieser er sein ganzes Leben vom reinsten Flamenco umgeben verbracht hat. Als Hauptfigur dieser Schule wird Farruquito als Erbe seines Großvaters betrachtet. Im Alter von 5 Jahren trat er erstmals öffentlich in der internationalen Szene in Broadway auf, in der Show Flamenco Puro, zusammen mit einigen der wichtigsten Flamenco-Künstler, von denen viele aus seiner eigenen Familie kamen. Mit nur 8 Jahren präsentierte er seine erste Spielzeit in der Sala Zambra von Madrid.
Im Alter von 11 Jahren machte der junge Flamenco-Tänzer in der Video-Aufnahme Camarón nuestro mit und ein Jahr später trat er zusammen mit seinem Großvater Farruco in Flamenco auf, ein Film vom wichtigen Filmregisseur Carlos Saura. Später trat er mit seiner Familie in Bodas de Gloria auf, wo er im choreographischen und künstlerischen Teil des Theaterstücks mitmachte. 1992 tanzte er in der Eröffnungsveranstaltung der Paralympischen Spiele in Barcelona. Im andalusischen Pavillon der Weltausstellung in Sevilla führte er zusammen mit seinem Großvater Presente, pasado y futuro auf. Der Tod seines Großvaters Farruco 1997 bedeutete eine beachtliche Verantwortung für den 15-Jährigen, der noch ein Kind war. Er musste die Verantwortung als Familienoberhaupt übernehmen und die Leere nach dem Tod des Genies füllen. Mit nur 15 Jahre schaffte er seine erste Show Raíces Flamencas, in der er in einer fantastischen Art seine eigene künstlerische Vorstellung mit der Tradition vereinte.
Nach der Aufführung im Royal Festival Hall in London wurde die Show mit großem Erfolg auf den wichtigsten Bühnen präsentiert, wie das Teatro de la Villa und Conde Duque in Madrid, das Teatro Poliorama in Barcelona unf auf internationalen Tourneen in Ländern wie Frankreich oder Japan. 2001 präsentierte Farruquito im ersten Festival Flamenco USA die Show Farruquito y familia und nach seinen Auftritten in Boston und New York schreibte die New York Times er wäre „der beste Künstler, der 2001 den Fuß auf the Big Apple gesetzt hat“. Ein Jahr später präsentierte Farruquito diese Show mit großem Erfolg im Teatro Central von Sevilla. In der dritten Ausgabe des Festival Flamenco USA trat er zusammen mit seinem 14-Jährigen Bruder El Farru mit grossem Erflog auf. Später ging Farruquito mit der Show Por Derecho in Nortamerika auf Tournee und überzeugte durch seine Persönlichkeit und seine Kunst die Kritiker. Mit großem Erfolg bei Publikum und Kritik trat er im Flamenco Festival in Madrid, im Teatro Villamarta, im Teatro Albéniz und im Festival de Jerez auf. Auch beeindruckte der Flamencotänzer durch seine Begabung den berühmten Fotografen Richard Avedon. Das People-Magazin erklärte Farruquito als eine der schönsten Personen der Welt. Die Academia de la Música hat ihn für seinen Liedtext Dulce canela der CD María von Niña Pastori und für seine Flamenco-Fußtechnik in der CD Homenje a Jeros ausgezeichnet.
Außerdem leitet Farruquito weiterhin seine Flamencoschule in Sevilla, deren Zweck ist die Prinzipien seines Großvaters El Farruco weiterzugeben. 2003 präsentierte er im Teatro de la Maestranza in Sevilla erneut mit ausserordentlichem Erfolg sein Theaterstück Alma Vieja. Genauso erfolgreich wurde diese Show im Teatro Albéniz in Madrid und im Teatro Victoria in Barcelona vorgeführt. Durch die nachfolgende Tournee wurde Alma Vieja auf spanischen und auch internationalen Bühnen in Frankreich, Italien und Großbritannien präsentiert. 2004 erhielt der Flamenco-Tänzer verschiedene Preise, dank der Anerkennung des Publikums und der Presse: der Premio Público als bester Flamenco-Tänzer, der Premio Flamenco Hoy als bester Flamenco-Tänzer, der Premio Telón Chivas 04 als bester Tanzdarsteller und der renommierte Preis APDE 2004 als würdiger Bewahrer des Erbes des Zigeunertanzes.
2008 wurde mit einem großen technischen Aufgebot und 14 Musikern auf der Bühne seine Show Puro in Palma de Mallorca, Jerez und Sevilla (13. Flamenco-Biennale) präsentiert. Die Kritik gab sich einstimmig: „Farruquito herrscht wieder!”. Auch in Ländern wie Mexiko, Israel und Holland hatte die Show Erfolg. In der Flamenco-Biennale 2010 in Sevilla hatte seine neue Show Sonerías Erstaufführung mit einer Choreographie voller außergewöhnlichen Nuancen von alten und traditionellen Stilen. Dies schaffte eine theatralische Atmosphäre, die etwas anders als die bisherigen Vorführungen war. Farruquito wurde vom berühmten Modehaus Louis Vuitton eingeladen in der Show Mirror of Passion in Paris zu tanzen. 2011 präsentierte er sein neues Theaterstück Baile Flamenco im Teatro Compac in Madrid. Alle 4 Tage, in denen die Show aufgeführt wurde, waren ausverkauft und die Kritik schrieb: „Farruquito hat einen riesigen Erfolg in der Erstaufführung von Baile Flamenco“ (El Mundo, 16/11/2011). In dieser letzten Show kleidete er sich mit Anzügen gesponsert von den angesehenen Bekleidungsmarken Louis Vuitton und Berluti.
2015 trat Farruquito zum ersten Mal offiziell auf einem Tablao auf, im Tablao Flamenco Cordobés von Barcelona. Nach den Auftritten seines Großvaters Farruco und später seiner ganzen Familie ist Farruquito der letzte, der auf dieser Bühne auftritt. Dadurch wird der Kreis, der die Familie Farruco und dieser historische Tempel des Flamencos in Barcelona vereint, geschlossen.