Tablao Flamenco Barcelona; Tablao Flamenco Cordobés, die Flamenco-Show mit mehr als 6 Millionen Zuschauern und 46 Jahren Geschichte in Barcelona.
In Spanien waren die cafés cantantes Unterhaltungslokale, wo nicht nur Getränke serviert wurden, sondern auch Flamenco-Vorstellungen angeboten wurden. Diese Lokale erlangten ihren Höhepunkt Mitte des 19. Jahrhunderts, bis Anfang des zweiten Jahrzehnts des 20. Jahrhunderts.
Die cafés cantantes wurden oft im klassischen andalusischen Stil eingerichtet: die Wände waren mit Spiegeln und Stierkampf Plakaten bedeckt, in einem geräumigen Saal mit Tischen und einem Tablao im Hintergrund, wo die Künstler auftraten. Die rauchige Atmosphäre war armselig von den Kerzen und Öllampen des Saals beleuchtet. Das Alkohol brachte etwas mehr Leuchtkraft im Ambiente; Chaos und Gerangel waren regelmäßige Gäste dieser Lokale.
Das Auftauchen dieser Lokale ermöglichte die Entstehung der Figur des professionellen Flamenco-Sängers, somit waren die Tablaos die Bühnen, auf denen die Flamenco-Kunst entstand. In den cafés cantantes lernten die, die nicht Zigeuner waren, die Kunst der Zigeuner und diese interpretierten immer wieder neu mit ihren eigenen Stil die andalusischen Volkslieder, somit erweiterten sie das Repertoire. Bei der Gestaltung des Flamenco als Genre, war ebenso einflussreich der Geschmack der Zuschauer, welcher die Technik und Thematik vereinte.
In den 20er Jahren, dank der Professionalisierung und des guten Rufs des Flamenco, konnten die Künstler in besseren Lokalen auftreten, wie in Theatern. Dadurch verschwanden nach und nach die auszeichnenden cafés cantantes.
Neben Sevilla und Madrid, ist Barcelona eine der Städte, in der die ersten cafés cantantes entstanden und in der man den Flamenco verherte. Teilweise lag das an der ständigen Zuwanderung von Andalusier und an der mediterranen Essenz dieser Stadt, genauso wie an der Aufnahme von verschiedenen Kulturen und an dem Interesse und der Neugier auf alle ausländische künstlerische Ausdrucksformen.
Um sich eine bessere Vorstellung von der Berühmtheit der Flamenco-Kunst in Barcelona zu machen, reisen wir durch die Zeit zurück in die Mitte des 19. Jahrhunderts, genau am 4. April 1847, der Tag der Einweihung des Gran Teatro del Liceo in Barcelona. Genau zu diesem Zeitpunkt wurde in Sevilla der erste cafés cantantes El Burrero eröffnet und auch die erste Feria de Abril wurde amtlich bestätigt. Diese wurde von einem Katalenen, Narciso Bonaplata, und einem Basken, José María Ibarra, gefördert.
Kehren wir aber zurück zur Bühne des berühmten Liceo in Las Ramblas von Barcelona. Schon damals war das katalanische Publikum von der spanischen Technik und Liebe zu den andalusichen Tänzen begeistert und bewundernd. Daher brachten sie den katalanischen Tänzer Juan Camprubí und die Tänzerin Manuela García zur Einweihung des Liceo, zusammen mit einer Besetzung von Tänzern, die seguidillas aus La Mancha, rondeñas, boleras und cachuchas vorführten. Die Vorführungen erlangten viel Erfolg beim Publikum, welches vor der Aufführung der Flamenco-Kunst geblendet applaudierte, so wie es im Buch der Geschichte des Tanzes in Katalonien geschrieben steht, welches von Caixa de Barcelona 1987 herausgebracht wurde.
Die Monotonie und der Mangel and Vielfalt der sogenannten französische Tänze langweilten das Publikum, das unser Camprubí mit seiner Sinfonía de Mercadante, seiner Malagueña oder seine Mischungen von spanischen Tänzen lieber mögte.
Das Auftrittsprogramm des Liceo wurde mit weltbekannten Figuren des Tanzes weiter erneuert, wie Petra Cámara; Josefina Vargas; Pepita de Oliva; die berühmte Lola Montes, Liebhaberin der Könige, die für sie abdankten; Rosita Mauri, die katalanische Tänzerin, die einen der ersten Plätze in der Pariser Oper erlangte; und der renommierte Tänzer und Choreograph Ricardo Moraga. Der Höhepunkt der goldenen Epoche des spanischen Tanzes wurde dann mit Juan Magriñá und Rosita Segovia erreicht, zusammen mit anderen großen Künstlern der Zeit.
Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Barcelona schon 74 cafés cantantes als Ergebnis der Begeisterung und Leidenschaft, die diese Shows bei der katalanischen Gesellschaft erweckten. Unter den wichtigsten zählen Cafés Cantantes Sevillano, Villa Rosa, Cafés Cantantes Concierto Barcelonés, Cafés Cantantes Concierto Sevilla Gran Peña, Cafés Cantantes Concierto Triana, Cafés Cantantes del Puerto und Cafés Cantantes de la Alegría, der 1887 Edén Concert gennant wurde. Hier hatten der Flamenco-Tänzer Faíco und die Flamenco-Tänzerinnen María Pantoja und Juana Ortega viel Erfolg, genauso wie Estrellita Castro und Carmen Amaya am Anfang ihrer Karriere, oder der Flamenco-Sänger Fernando de la Triana.
Dieses Lokal des frühen 20. Jahrhunderts bot eine der exklusivsten Atmosphären Barcelonas. Am Ende der Aufführung im Liceo, versammelten sich dort die eleganten Herren mit ihren steifen Smokings, um die Künstlerinnen zu verführen. Zu dieser Zeit blühte die Industrie in Barcelona auf und die Geschäfte und Juwelierläden blieben die ganze Nacht geöffnet. Mehr als eine Tänzerin wurde von dem Glanz der Edelsteine geblendet und vergaß die Kastagnetten bis zum nächsten Morgen.
1916 wurde das cafés cantantes Villa Rosa vom virtuosen Gitarrenspieler Miguel Borrull Castelló übernommen, Ehemann der Flamenco-Tänzerin Lola Jiménez, und wurde zu einem der angesehensten Lokale Barcelonas. Die Familie Borrull bestand aus den drei Töchtern, die Flamenco-Tänzerinnen Julia, Concha und Isabel, und dem Son Miguel, auch Gitarrenspieler und Vater der berühmten Flamenco-Tänzerin Mercedes Borrull, bekannt als La Gitana Blanca. Zuletzt gab es noch Lola, die Tochter des Patriarchs, die nicht Künstlerin war, deren Tochter Trini Borrull aber erste Tänzerin im Gran Teatro del Liceo war.
Auf dem Tablao des Villa Rosa traten die größten Künstler des frühen 20. Jahrhunderts auf. Im Niedergang des Lokals, in den 50er und 60er Jahren, wurde es von Manuel Pantoja, der aus Jerez stammte, unter dem Namen Casa de Vinos Villa Rosa geführt.
In diesem Lokal trat häufig El Guiza auf, ein Flamenco-Tänzer aus Jerez, der etwas versoffen war und der, wenn er gute Laune hatte, sogar singte. Er trat in der Show von La Chunga auf, die 1970 den Tablao Cordobés einweihte (der älteste Tablao in Barcelona), und in verschiedenen Lokalen der Stadt mit einem festen Gehalt, so wie viele anderen Künstler der Zeit.
El Guiza war es Leid, sich an Disziplin und Zeitpläne anzupassen, deswegen tanzte er frei und besuchte unversehens die Versammlungen, in denen er ein gutes Trinkgeld spürte. Dieser Flamenco-Tänzer mischte die Tanzschritte des russischen Folklores mit der bulería, und das Ergebnis war ein unorthodoxer Tanz, der viele Zuschauer, die sich für richtige Sachkenner hielten, beeindruckte.
1954 lud Concha Borrull den Flamenco-Tänzer José de la Vega und seine Schülerin und große Tänzerin Leonor María zu ihrer Schule ein. Der Grund war die Ankunft einer wichtigen Figur aus den Vereinigten Staaten. Diese Figur war der bekannte Tanzlehrer Eduardo Cansino, Vater des Hollywood-Stars Rita Hayworth. Die beiden Tänzer tanzten eine Sevillana für ihn und am Ende des Treffens führten sie zusammen mit Conchas Bruder, der Gitarrenspieler Miguel Borrull, eine Soleá vor (eine Form des Flamencos, wie die Sevillana).
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